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33 to 34

Die endlose Geschichte um den wunderbaren Passat
- oder wie aus 3 unversehens 4 werden kann -

Am Sonnabend dem 24: März 2001 erhielt ich mit der Post unter anderem einen Brief vom GVD. Ich hielt ihn für Werbung und hätte ihn fast zerrissen, öffnete ihn dann aber doch. Der GDV entpuppt sich als Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Die Botschaft des Schreibens: mein Passat wurde aufgefunden und steht in Vilnius!
Am nächsten Werktag rufe ich dort an, die Sachbearbeiterin ist nicht da, mir wird erklärt, der Brief sei im Wesentlichen ein Formschreiben und die Sache könne sich im Detail doch anders verhalten, als in dem Brief geschildert.
Am nächsten Tag ist dann die Sachbearbeiterin da. So sehr viel kann sie auch nicht sagen, doch immerhin: mein Auto steht in Vilnius in Polizeigewahrsam (das kostet mich 3 Dollar am Tag), man hat versucht, die Fahrgestellnummer zu verändern. Eine Rückführung durch den GDV würde pauschal ca. 3000.- DM kosten. Wenn ich eine entsprechende Vollmacht ausstelle und einige zusätzliche Daten zur Verfügung stelle, dann kann man mir für ca. 200 bis 250 DM mehr Informationen über den derzeitigen Zustand geben und sogar einige Fotos schicken. Den Auftrag erteile ich dann auch, immerhin hängt ja vom aktuellen Zustand ab, welchen Aufwand ich betreiben werde.
Nun schreibe ich an die Deutsche Botschaft in Litauen, an die Litauische Botschaft in Deutschland und an das Auswärtige Amt. Eine kurze Darstellung der jetzigen Situation und die Fragen, was ich alles beachten muss und welche Hilfestellung ich erwarten kann.

Die Deutsche Botschaft in Vilnius antwortet kurz und knapp:
Sehr geehrter Herr.........,
wenn ihr Fahrzeug im August 2000 entwendet wurde, dann gehe ich davon aus, dass sie von ihrer Versicherung zwischenzeitlich entschädigt wurden und somit die Versicherung Eigentümer des wiedergefundenen Fahrzeugs ist.
In diesem Fall ist von ihnen nichts weiter zu veranlassen.
MFG
Ich versuche zwar den Sachverhalt korrekt darzustellen, doch nun schweigt man dort für lange Zeit.
Dann schreibe ich noch an einige Stellen der litauischen Polizei, um zu erfahren, ob und wie ich an die Schlüssel und die Papiere herankommen kann. Das bleibt (natürlich?) unbeantwortet.
Die Litauische Botsschaft in Deutschland verweist mich an die Deutsche Botschaft.
Am 28. ruft mich die Kriminalpolizei an und teilt mir mit, dass mein Auto gefunden wurde. Nun weiß ich es ganz sicher. Ich bekomme von dem netten Beamten noch eine Adresse einer litauischen Anwältin, die gut deutsch spricht und sich wohl in solchen Dingen auskennt.
Das Auswärtige Amt antwortet:
Ich habe Ihre Fragen an unsere Botschaft in Wilna weitergeleitet, die Ihnen empfiehlt, sich in dieser Angelegenheit an einen litauischen Rechtsanwalt zu wenden. Eine Liste mit deutschsprachigen Rechtsanwälten ist dieser Mail beigefügt.
Ein litauischer Rechtsanwalt sollte insbesondere dann eingeschaltet werden, wenn das KfZ in der Zwischenzeit gutgläubig durch einen Dritten erworben wurde. Denn dann muss vor einem litauischen Gericht erst geklärt werden, wer der eigentliche Eigentümer ist. Dafür werden alle Eigentumsnachweise und sonstigen Dokumente, wie z.B. Polizeiprotokoll, Registrierungsbescheinigung aus Deutschland unter dem damaligen Kennzeichen, benötigt. Eine genaue Übersicht kann nur das Gericht mitteilen. Auch das Gerichtsverfahren selbst kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Erfahrungsgemäß dauert es mehrere Monate, bis ein Urteil ergangen ist und selbst dann ist nicht immer mit der sofortigen Herausgabe zu rechnen.
Die Einschaltung eines örtlichen Anwaltes ist auch schon aufgrund der Verständigungsproblematik zu empfehlen. Die Deutsche Botschaft in Wilna kann hier nur bedingt weiterhelfen, steht Ihnen aber gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.
Bitte wenden Sie sich bei Nachfragen direkt an die zuständige Kollegin in der Rechts- und Konsularabteilung der Botschaft, Frau ............
Die Anschrift lautet:
Botschaft der BR Deutschland
Sierakausko Gatve 24/8, 2600 Wilna
Aus der Liste wähle ich 4 Anwälte aus, die sich mit dieser Problematik befassen könnten und schreibe sie per Fax an, einen Katalog von 10 kurzen, präzisen, konkreten Fragen. Die Anwältin, deren Adresse ich von der Polizei erhielt bekommt eine entsprechende e-mail.
Immerhin ein Anwalt antwortet:
Dear Mr................ Thank You for Your fax transmission.
To help You I need to know Your car model, plate number and chassis number. I also need an information if Your car was insured and in what insurance company. Besides, please inform me where and when You appealed about the theft and return of Your car. If You got the answers, so inform me who and when gave them to You.
This information will help to solve Your problem.
Faithfully,
Lawyer
Kazimieras Motieka

Nun ein Antwortschreiben sowohl per Fax als auch per E-Mail auf den Weg gebracht.
Nur 2 Tage später kommt die Nachricht, ich könne gegen Zahlung von 480 Euro erfahren, wo genau ich das Auto abholen kann. Zum Glück teilt einige Tage vorher die Rechtsschutzversicherung mit, dass sie die Kosten für einen litauischen Anwalt übernimmt. Bevor ich allerdings das Geld anweise will ich doch wissen, in welchem Zustand das Auto ist. Schon am nächsten Tag erfahre ich, dass der Wagen in einem guten Zustand ist. Die lang erwartete diesbezügliche Information seitens GDV steht noch aus, ich werde versuchen, denen zu erklären, dass mein Auftrag storniert wird.
Etwas mühsam die Zahlungsanweisung per Bank, da der Anwalt wohl verschiedene Institute aber keine Kontonummer angegeben hat. Das wird wohl noch einmal extra Kosten verursachen, klappt aber hoffentlich in der zur Verfügung stehenden Zeit, sonst muss dem Anwalt der Beleg ausreichen.
Nun Kontakt mit der Kraftfahrzeugmeldestelle, dort will man wissen: sind die alten Schilder noch dran und wenn ja: sind die Stempel und Plaketten noch da?
Der Anwalt teilt mit, es sind keine Original-Schilder am Auto.
Wie es manchmal so Zufälle gibt: auf dem Bauernhof des Bruders einer Bekannten arbeitet ein Lehrling aus Litauen. Seine Eltern waren schon mehrfach in Deutschland, um ein passendes Auto für sich zu suchen....möglichst ein Passat TD Variant. Die bekommen also einige Daten und eine ungefähre Preisvorstellung: 4500.-DM. Ist sicher interessant, sich selbst vier Tage unterwegs und sicher fast 1000.- DM an Kosten zu ersparen und für ein schon verloren geglaubtes Auto eine nette Summe zu erhalten.
Dem Anwalt in Vilnius schreibe ich dann auch gleich, dass er sich nach einem Käufer umsehen könne. Da fragt er durch seine Assistentin gleich noch einmal zurück, ob er das richtig verstanden hat. Doch nicht so gut in fremden Sprachen.
Irgendwann kommt dann doch noch ein Schreiben der Deutschen Botschaft in Litauen. Ich hatte mich zwischenzeitlich beim Auswärtigen Amt etwas betrübt darüber geäußert, dass der Kommentar von dort an der Sache vorbei ging und seit dem keine Reaktion mehr kam.
Am 17 April dann die Kraftfahrzeugmeldestelle. Immerhin Schalter 1 und keine Wartezeit. Für 51 DM erhalte ich einen neuen Kraftfahrzeugbrief und TÜV sowie ASU-Plakette für diesen Monat - man kann ja nicht überprüfen, bis wann die alte Plakette galt. Dann gibt es für nochmals 51 DM neue Nummernschilder - nun eben statt G 33 .........GG 34!
Am selben Tag kommt auch eine mail von der Anwältin. Sie schreibt, sie habe große Erfahrungen in genau dieser Materie. Leider ja etwas spät. Eine andere Kanzlei mit Zweigstelle in Deutschland antwortet auch und schickt ein paar Papiere zur Unterschrift mit. Das bleibt unbeantwortet.
Bei der Bahn nachgefragt: wie kommt man schnell nach Vilnius? So 25 Stunden sollte man ansetzen, der Preis liegt wohl bei 450 DM inclusive ICE-Zuschlag und Schlafwagen.
Die Fähre von Kiel? Dann kommt man abends in Klaipeda an, der Hafen ist weit von der Stadt entfernt. Wenig attraktiv. Möglicherweise Mukran? Dann immerhin kommt man schon um 11 in Klaipeda an und hätte wohl gut Zeit, am selben Tag bis Vilnius zu kommen. Dann eine Nacht im Hotel und frisch am nächsten Morgen zum Anwalt!Aber: dummerweise wurde die Fähre Sassnitz/Mukran eingestellt. Schade.
Also per lonelyplanet.com und www.inyourpocket.com akzeptable Hotels suchen und per Fax oder E-Mail nachfragen. In einem Land, in dem der Durchsschnittslohn bei 550.-DM im Monat liegt wird man leicht 120.-DM pro Nacht für eine Mittelklasse-Hotel los.
Zur Sicherheit noch eine Autokarte von Polen kaufen. Aber: ist es attraktiv, zweimal an einer Grenze zu stehen mit einem Auto, bei dem an der Fahrgestellnummer manipuliert wurde.(dann noch die Sendung im ZDF über Autodiebstähle in Polen. Schauder!)
Welches Handy nehme ich mit auf die Reise? Meines hat kein Roaming, soll es ja auch nicht. Nehme ich ein Messer mit? Kann ja sein, dass ich unterwegs mal Brot schmieren will.
Das Auswärtige Amt meldet sich noch einmal, freut sich über die Entwicklung und mildert meine Betrübnis wegen der Botschaft in Vilnius.

Nun schreibt der Anwalt: alles klar! Ich kann das Auto am Montag abholen. Super. Also zum Bahnhof, Ticket holen. Dummerweise fährt der Zug nicht am Sonntag. Also fahre ich wohl am Freitag los, übernachte in Berlin und steige dann abends am Ostbahnhof in den Zug. Dafür ist die Fahrkarte billiger als erwartet: 230,- DM. Wieder zu Hause eine neue mail vom Anwalt: die Polizei gibt das Auto erst am Mittwoch heraus! Klasse! Ich bin sauer ohne Ende. Schnell ihm geschrieben: er soll sich ordentlich ins Zeug legen. Die Ferien sind doch zu ende. Oder doch eine Woche später? Erst einmal pokern.
Zu allem Überfluss ist das Auto nun gar nicht in Vilnius....sondern in Klaipeda!
Nachdem mein Zorn sich mäßig gelegt hat schreibe ich nun in der Nacht an die Botschaft in Vilnius und frage an, ob sie nicht das Verfahren beschleunigen können.

Dann eine mail und ein Fax an Frau Rudolf:
Sehr geehrte Frau Rudolf
Der heutige Tag brachte für mich eines der schlimmsten Erlebnisse überhaupt.
Ich erhielt eine Nachricht von Herrn Motieka. Er schrieb mir, ich könne ihn am Montag früh treffen und dann mein Auto abholen.
Ich bin sofort zum Bahnhof gefahren und habe eine Fahrkarte nach Vilnius gekauft. Dann habe ich eine Fährpassage von Klaipeda nach Kiel für meine Auto und mich reserviert. Danach habe ich ein Hotel in Vilnius gebucht.
Soweit alles sehr positiv und voller freudiger Erwartung.
Am Nachmittag erhalte ich dann von Herrn Motieka eine neue Nachricht. Nun schreibt er, ich könne mein Auto erst am Mittwoch abholen. Außerdem steht es nun angeblich in Klaipeda. Ich weiß nicht, welche Hilfe ich von Ihnen erwarten kann. Doch Sie verstehen sicher meine sehr bittere Enttäuschung.
Falls Sie eine Möglichkeit sehen, auf Herrn Motieka freundlich einzuwirken, damit die Übergabe doch am 23 stattfinden kann, dann wäre ich Ihnen außerordentlich dankbar.
Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit, dass jemand in Klaipeda das Auto auf die Fähre bringt - ohne dass ich die beschwerliche Reise machen muss?
Mit den freundlichsten Grüßen

Nun noch einige e-mails und zur Sicherheit als Fax gleich dazu an den Anwalt Motieka.
Dear Mr Motieka
You find me in a terrible situation!
After reading Your previous e-mail I went to the railway-station and ordered a ticket which will bring me to Vilnius on sunday.
Then I booked a hostel in Vilnius for the night from sunday to monday. That is for the train I wanted to use does not go sundays.
Then I booked a ferry from Klaipeda leaving monday-night.
There is definetely NO chance for me to go to Vilnius later!
I would be very very very thankful if You could manage to persuade the police to hand out the car on monday!
Please try Your best!

Am Freitag dem 20. April nun zwei Mails aus Litauen. Der Anwalt Motieka schreibt:
Dear Mr. .........
I got all Your letters.
I am very sorry, bur in the police I was informed, that they will be able to return Your car not earlier than on Wednesday.
On Wednesday, on the 25 of April at 9:30 (a half to ten) in the morning You will need to go to Klaipeda, to the 1st Police Commisariat. It's address is: Tilzes Street 34, the third floor, room no.310. You will have to meet interrogator Mrs. TAUTKIENE, who will bring You back Your car.
Yours faithfully,

Dann eine Nachricht von der Anwältin Kristina Rudolf:
Sehr geehrter Herr................
ich möchte Ihnen gerne helfen, brauche aber vorab und möglichst unverzüglich die Data des Fahrzeuges, das ist : Model, Jahrgang, amtl. Kennzeichen, Tag der Sicherstellung, Fahrgestellnummer. Es sit nicht schwer die Verladung des Faruezges zu organiseiren, falls Sie es wümnschen.
Meine Data mit de Bitte um Rückruf:

Beides wird umgehend beantwortet! Vor allem Frau Rudolf bekommt eine freundliche Bitte, ihre Bemühungen fortzusetzen und erhält auch die geforderten Daten.

Nun plötzlich wieder eine mail von Herrn Motieka:
Dear Mr. ...............
I checked the facts about Your car and from the insurance inspection I got the information that the engine and one wheel of Your car do not work. So, You can not go with the car.
Faithfully,

Hatte nicht genau dieser Anwalt geschrieben, der Zustand des Autos sei gut?
Also doch noch einmal an Frau Rudolf schreiben:
Sehr geehrte Frau Rudolf
Eben erhalte ich eine neue Nachricht von Herrn Motieka. Nun schreibt er mir, dass mein Auto nicht fahrbereit sei, da der Motor nicht mehr funktioniere. Ich habe Herrn Motieka vor zwei Wochen sehr präzise nach dem Zustand des Autos gefragt, da ja genau davon der Aufwand abhängt, den ich betreiben will, um das Auto wieder hier in Deutschland zu haben. Herr Motieka hat geantwortet, dass der Zustand des Autos gut sei. Erst nach dieser Auskunft habe ich sein Honorar angewiesen! Ich weiß wohl, dass Sie sich sehr positiv über Ihren Kollegen Motieka geäußert haben, doch ich bin der Meinung, dass er sein Honorar von immerhin 480 Euro alles andere als fair verdient hat. Würde sich so etwas hier ereignen, so würde ich unverzüglich Schritte gegen den Anwalt einleiten. Es ist schon bitter, was einem Zusätzlich zum Diebstahl eines guten Autos noch alles passieren kann.
Mit den besten Grüßen....

Frau Rudolf ruft wieder an, das Auto scheint definitiv ein Wrack zu sein, auch die Motorhaube ist hin. Wir sprechen ein wenig über die Berufsehre des Kollegen, sie rät mir, das Honorar freundlich aber bestimmt zurückzufordern. Ob das Auto aber wirklich kaputt ist? Kann ja auch ein Trick sein. Sie kann jemand in Klaipeda beauftragen, dies zu erkunden, das kostet dann zwar auch was, jetzt ist aber die Rede von 20.-DM. Naja!

Wieder mal Herrn Motieka per Fax und e-mail informiert:
Dear Mr Motieka
It was just about two weeks that I asked You precisely about the condition my car is in. I asked very precisely because THAT was the most important point on which all the efforts I should do would depend. That was before I sent You the money. You wrote that the condition of the car was GOOD. I still have the document confirming this. AFTER You wrote that the condition of the car is good I advised my bank to send You 480 EURO. NOW YOU say the engine is broken! And You write that one wheel is wrecked. One of Your collegues confirmed theese facts. And what also was found out: the bonnet is ruined! So to say in clear words: the car is a wreck! There is no use in bringing it here. No way! That brings me to the next point: I think that You do NOT deserve the money! Trusting Your words I spent about 200.- DM for insurance and registration of the car, about 20.-DM for the transfer of the money and.....480 EURO. I would hereby ask You friendly to sent the amount of 480 EURO plus 220.-DM to my bank-account which is:................

Immerhin kann ich wohl jetzt zum Bahnhof und meine Fahrkarte wieder abgeben. Mal sehen, was das für ein Problem gibt. Gestern der freundliche junge Mann am Schalter hatte immerhin einige Mühen, den Preis der Reise herauszufinden. Der ist nämlich abhängig von der Strecke, die man fährt! Über Bialystok teurer als über sonst wo.
Schön wird es sicher am Montag bei der Kfz-Zulassungsstelle und bei der Versicherung: rein in die Kartoffeln------raus aus die Kartoffeln!
Immerhin: die Bahn ist heute ganz unkompliziert, es gibt den vollen Fahrpreis zurück. Keine Bearbeitungsgebühr, keine Unterschriften, keine Formulare!

Am 24. April gibt es eine e-mail aus Vilnius und eine Antwort von mir:
Dear Mr.............,
I got Your letters. Thank You.
On the 4th of April You appealed to K. Motieka Law Firm, where the service given to the clients is paid for. In the letter mentioned above You did not write about the condition of the car. You did not write about it in the letters of the 5th and the 11th of April. During that time our firm started to establish the place where was Your car, got the permission and made else actions that could help You to take Your car back until the criminal case is closed.
On the 12th of April I informed You that preparatory work was carried out and for that You needed to send to lawyer's firm account 480 EUR. You did not call a question about the amount of sum for preparatory work carried out and the payment.
Later in other letters You asked the information about the condition of the car and how and when You would be able to take back Your car or to find a buyer. In the Police in Klaipeda I was informed that the condition of Your car was good and I informed You about that. It is not said in my letters that You will be able to go with Your car at once and that is why Your journey to Vilnius is worth. You did not require the Law Firm to determine the technical condition. You was interested about the information validity of which, it goes without saying, lawyer's firm can not be responsible. When I got the information that the engine and the wheel are spoiled I kept it my duty to inform You sooner. And I did it immediately.
The technical condition of Your car and the information I gave have nothing in common with the payment of the money for above mentioned preparatory work of lawyer's firm. I think that I wrote it clear enough.
To determine the technical condition of the car would be in addition paid work for specialists. But there were no directions for such work and we did not consult about that with You.
About other expenses. They are done not as well founded and too fast and without any knowlidge of my firm. To pay these expenses the lawyer's firm has no basis.
That is why I can not accept and satisfy Your pretension.
I wish You good luck,
Kazimieras Motieka
Lawyer

Meine Antwort:
Dear Mr. Motieka
You migth possibly imagine that my view of the things is slightly different.
On april 11 I wrote to You:
"Dear Mr. Motieka
I would like to let You know that today I was informed by my insurance that they could cover Your costs in case that You will be active in my case.
Are You generally interested in working for me?
What would the conditions be?
Have You already found out things concerning my car?
Your's faithfully........."
On april 12 I wrote:
"Dear Mr. Motieka
Have You any information about the condition?
Are the papers back from the police in Klaipeda and now in Vilnius?
and.....very important: Are the number-plates on the car or are there now local ones?
The money will be sent to You immediately.
Thank You so far for Your activity
Faithfully....."
On april 12 I got an answer from You:
"Dear Mr.................
According to the information that I got The condition of Your car is good, only the numbers of chassisare changed. There are no Plate numbers found. After You transmit the money, about the arrival time please co-ordinate with me.
Sincerely Yours...."
So that was before I transmitted the money. It is perfectly clear, that I would not have paid 480 Euro which is (at least in Germany) a bit of money for the information that my car is a wreck.
It is obvious that there is a big contradiction between Your statment from april 12 that the condition of my car is good and the statement of april 20.
Even on april 20 Your wrote: "On Wednesday, on the 25 of April at 9:30 (a half to ten) in the morning You will need to go to Klaipeda, to the 1st Police Commisariat. It's address is: Tilzes Street 34, the third floor, room no.310. You will have to meet interrogator Mrs. TAUTKIENE, who will bring You back Your car. " There is no hint in it that the car does not work.
It was the second mail of april 20 that said: "I checked the facts about Your car and from the insurance inspection I got the information that the engine and one wheel of Your car do not work. So,You can not go with the car."
You as a lawyer should know just as any person with a slightly clear view, that there is a contradiction. If You had written the truth about the condition of my car my efforts would not have been so big.
It was in trusting Your first information "the condition of Your car is good" that I transferred the money and spent time, money and energy to come to Vilnius to get the car. It was not too hasty it was just believing what You wrote.
What really do You mean by writing me today: "In the Police in Klaipeda I was informed that the condition of Your car was good and I informed You about that. It is not said in my letters that You will be able to go with Your car at once and that is why Your journey to Vilnius is worth. You did not require the Law Firm to determine the technical condition."
Is a car in a good condition when the engine is broken, the gearbox is broken, one wheel does not work and the bonnet is ruined???
I think You should think over. It is obvious that I cannot be content whith the actual state of this affair.
Faithfully..............................

Er bekommt dann noch eine finale e-mail, in der ich ihm erkläre, dass die große räumliche Distanz zwischen Vilnius und Kiel ihm doch ein paar Vorteile verschafft. Eine Kurzfassung meiner Erfahrungen, versehen mit einer Bewertung, geht dann an
die Deutsche Botschaft in Vilnius,
das Auswärtige Amt,
die Industrie- und Handelskammer in Vilnius und
die Litauische Botschaft in Berlin.

Ohne Probleme zahlt dann die Rechtsschutzversicherung das Honorar für (Winkel-)Advokat Motieka an mich zurück. Klasse.
Die Kriminalpolizei ruft an und meint ich hätte sie vergessen. Ihr ist mitgeteilt worden, dass ich mein Auto wieder zugelassen habe...........
Meine Geschichte im Internet führt zu einer sehr netten Korrespondenz mit einem Mann, dessen Frau aus Litauen stammt.....
Hier ein Auszug aus einer der mails:
....... nun meine Meinung zu ihrem Text über die Baltikumreise.
Hat mir sehr gut gefallen, viele Dinge sehe ich auch so, wobei ich natürlich nicht allem zustimme.
Ich habe viele Leute, auch Tramper getroffen, die deutsch oder englisch sprachen, allerdings fahre ich seit 1992 dorthin und hatte somit auch viele Möglichkeiten, Leute zu treffen. Aber die Erfahrungen gleichen sich doch sehr.
z.b. 1993 fuhr ich mit einer Freundin von Litauen nach Estland. wir schliefen glaube ich in Sigulda (Lettland ) in einem Hotel. am nächsten Morgen fehlte das Radio. Meine Freundin fragte sich nach der Polizeistation durch und dort waren die Zustände, wie von ihnen beschrieben. Die Polizisten rekelten sich auf dem Sofa, die Kalaschnikow dabei und schauten Maria, eine südamerikanische soap. Alles in allem waren die Polizisten aber immer korrekt.
Am Anfang musste ich noch oft bezahlen, aber ich bin vorsichtiger und langsamer geworden, außerdem geht es nicht mehr ganz so wie im wilden Westen zu.
Also mir gefiel der Artikel. wobei er recht sarkastisch geschrieben war.
Und eben ebendiesem Sarkasmus und wegen der unverblümten Offenheit ( und Unvoreingenommenheit) war meine Frau sehr wütend.
Kabel auf Putz an der Wand, Computer für Spiele, Protokollaufnahme ins Collegebuch usw. stimmt alles. Aber tat ihr recht weh.
Sie fragte böse, warum sie überhaupt noch dorthin fahren. Wobei sie natürlich den Wahrheitsgehalt nicht leugnet.
Klaipeda z.b. ist tatsächlich nichts dolles. weil es die erste Stadt ( nach Jurbarkas und Silute ) war , die ich 92 gesehen habe und ich schon recht oft da war, sehe ich es nicht mehr ganz unvoreingenommen.
Kaunas und Vilnius sind viel schöner, aber ich bin gerne dort.-
Die Reise durch Polen: wie gesagt, bin schon oft gefahren und, toi,toi,toi, es ist bisher nichts passiert. Und früher habe ich immer in Polen geschlafen. Aber immer auf gefüllten Rastplätzen.(im Auto) Die Diskrepanz- reich-arm, war schon seit 92 zu sehen.
Auch die Brutalität ist beachtlich. (in einem Hochhaus auf dem Flur habe ich von weitem Prügeleien Betrunkener gesehen. Auf der Straße schlug man einen Betrunkenen grundlos, etc.) Frühere Bekannte (der Mann einer Freundin), hatten undefinierbare Berufe, die Fingerknöchel vom Boxen verhornt, Skinheadfrisuren, und natürlich der obligatorische Trainingsanzug. Aber wahrscheinlich, wenn man in dem entsprechenden Milieu in deutschen Großstädten wäre, ist es ähnlich.
Wir fahren in 3 Wochen zu meinen Schwiegereltern und freuen uns drauf.
in diesem Sinne,
tschüss............

Ganz unerwartet erhalte ich eine mail von Frau Rudolf:
Sehr geehrter Herr.....
ich komme noch einmal darauf zurück, daß Sie noch die Möglichkeit haben, das Fahrzeug in Litauen zu verkaufen und insoweit Ihren Schaden etwas minimieren können. Was halten Sie davon ? Nach Rücksprache mit einem KFZ-Meister könnet das Fahrzeug noch einen Wert von DM 1.000,00 haben. Wenn Sie der Ansicht sind, das Fahrzeug hat einen höheren Wert, dann teilen Sie mir bitte Ihre Argumente.
MFG
6. 5. 2001

Natürlich habe ich keine Argumente, dass mein Auto einen höheren Wert haben könnte. Das teile ich ihr umgehend mit.
Doch einfach mal so schreibe ich VW an und frage, was es für Vertragswerkstätten in Litauen gibt. Es kommt eine Antwort und ich schreibe an die angegebene Adresse, ob sie den wert meines Autos feststellen können. Prompt kommt eine Antwort:
Dear Mr. ......,
I regret about stress You have after You'r VW Passat was stolen. But, happiness, now this car again You'r. Of course, we have VW dealler in Klaipeda - UAB "Baltic auto", Mokyklos str. 45, Klaipeda. Phone number +3706411241. If will be some questions - please let me know per e-mail or phone +3708755007.
7. 5. 2001

Ob tatsächlich irgendwann mal etwas Geld auf meinem Konto landet -- ???
Anfang Juni erreicht mich ein Brief aus Litauen. Frau Tautkiene von der Polizei in Klaipeda schreibt mir auf litauisch. Schön! Zum Glück kenne ich ja nun -zumindest durch Korrespondenz- jemanden, der die Sprache beherrscht. Also wird der Brief gescannt und per e-mail weiterexpediert. Die Übersetzung kommt schnell und lautet:
wir informieren sie, dass wir das euch gehörende auto gefunden ( vw passat ki-gg-33 mit karosserienummer.........)haben.
Und zur zeit befindet sich der wagen in der litauischen republik , stadt klaipeda, bewachter parkplatz . die adresse lautet dubysos 8 a .
der wagen wurde am 26. Februar 2001 mit veränderten karosserienummern gefunden.
Alle dokumente und das auto bekommen sie zurück beim 1. Polizeikomissariat in klaipeda. Der wagen ist nicht fahrbereit (motorschaden).
Für die überwachung des autos müßen sie bezahlen, wenn sie den wagen vom parkplatz abholen. Bitte bringen sie ihre persönlichen dokumente mit.
Und kommen sie bitte schnell.

Immerhin das erste offizielle Schreiben. Und ich weiß jetzt, wann das Auto aufgefunden wurde.
Einen Tag nach Erhalt des Briefes bekomme ich auch wieder eine e-mail von der Anwältin aus Kaunas:
............ Ihre Email vom 19.05.01 habe ich erhalten. In der Anlage übersende ich Ihnen die Vollmacht und die Eigentumserklärung, die Sie notariell beglaubigen und zuletzt beim Landgerichtspräsident mit einer Apostille versehen lassen müssen. Ohne juristisch formell gültige Dokumente kann ich Ihnen in dieser Angelegenheit nicht weiterhelfen.......
Ich kann mich zwar nicht erinnern, sie mit irgendetwas beauftragt zu haben, doch bekomme ich von der VW-Werkstatt in Klaipeda den Hinweis, unbedingt einen Anwalt zu beauftragen. Der freundliche Mensch mit der Frau aus Litauen ist zufällig gerade wieder dort und kann sogar per e-mail mit mir kommunizieren. Er bietet mir an, entweder sich selbst das Auto anzuschauen oder Freunde damit zu beauftragen. Dazu allerdings müsste ich ihm auch Dokumente zuschicken, was zeitlich wohl nicht zusammenpasst.
Für 23,30 DM lasse ich mir von einem Notar die Eigentumserklärung beglaubigen und lerne anschließend etwas über die Arbeitszeiten des Landgerichts. Nun weiß ich immerhin, was eine Apostille ist. Damit bestätigt der Landgerichtspräsident, dass der Notar überhaupt berechtigt ist, etwas zu beglaubigen. Nun kann ich also warten, bis mir das Dokument zugeschickt wird. Mit beigefügter Rechnung.
In der Zwischenzeit versuche ich von der Anwältin zu erfahren, was alles als Konsequenz auf mich zukommen kann. Besonders natürlich finanzielle Konsequenzen. Es ist ja doch gut vorstellbar, dass Parkgebühr, Anwaltshonorar, Verwaltungskosten und etwaige Vermittlungsgebühr höher sind als der Verkaufserlös.
Das wäre schon wenig lustig, wenn ich nun noch in etwas investiere, von dem ich überhaupt nichts habe. Aber denkbar ist es.
Bisher ist auf meine Anfragen noch keine Antwort gekommen. Vielleicht ist die Anwältin ja wieder auf Reisen. Ohne einigermaßen plausible und akzeptable Auskunft werde ich die Vollmacht wohl kaum auf den Weg bringen.
Was wohl dann auf mich zukäme? Würde die Parkgebühr trotzdem eingefordert werden? Würde man versuchen, von mir eine Gebühr für die Entsorgung des Autos zu bekommen?

Am 23. 7. (!) kommt dann doch eine Antwort von der Anwältin:
Sehr geehrter Herr.......
in vorbezeichneter Angelegenheit teile ich Ihnen mit, dass wir derzeit mit dem I Polizeikommissariat Klaipeda wegen den sogenannten Parkgebühren verhandeln. Rechtlich gesehen müssen Sie nicht für diese aufkommen, die zuständige Kommissarin hat jedoch wenig einsehen hierfür. In Zweifelsfalle wird eine Klageerhebung notwendig sein um diese Frage klären zu können, die mit einer Gebühr von 5 % des Streitwertes, ungefähr 300,-DM verbunden sein wird.
In Bezug auf den Verkauf Ihres Fahrzeuges teile ich Ihnen mit, dass ich nur eine Wahrscheinlichkeit aufgezeigt habe. Wo dieses Fahrzeug tatsächlich verkauft werden kann, werden wir dann sehen wenn die Frage der Parkgebühr und der Vollmacht geklärt worden sind.
Inzwischen habe ich Ihnen alle gangbare Möglichkeiten diesen Fall wirtschaftlich sinnvoll zu lösen aufgezeigt. In meiner Kanzlei sind Kosten für Telefon, Fax in Höhe von DM 150,- entstanden ohne weitere Kosten zu berechnen. In Anbetracht des geringen Wertes des Fahrzeuges frage ich mich, ob es nicht sinnvoll ist, dass Sie auf das Fahrzeug verzichten. Ich bitte Sie nochmals alles was ich Ihnen mitgeteilt habe zu überdenken und mir Ihre Entscheidung mitzuteilen.
Mit freundlichen Grüßen

Das allerdings lockt mich nicht zu Aktivität. Ferien gehen vor. Mich erreicht diese mail in Helsinki. Der Zufall will es, dass ein Verwandter seine Ferien in Litauen verbringen will. Er wird mit der Fähre reisen und in Klaipeda ankommen. Er bekommt von mir eine Vollmacht, das Auto zu besichtigen, Fotos zu machen, den Zustand zu inspizieren.
Man darf gespannt sein, was sich noch entwickelt.


Vermutlich wird sich nichts mehr entwickeln. Der Anwältin habe ich das Angebot gemacht, ihr ein Honorar zu überweisen obwohl es ja kein Vertragsverhältnis gab. Darauf gab es keine Reaktion, seitdem: Funkstille.

Der litauen-reisende Verwandte hat seine Pläne geändert und war nicht in Klaipeda.

Es gab zwischenzeitlich noch eine Nachricht einer Institution in Litauen, die Herrn Motieka wegen seiner großen Verdienste für das Land während der Phase der Loslösung von Moskau lobt.
Nach meiner Meinung ist er ein krimineller Anwalt.

Was lerne ich nun aus der ganzen Geschichte?

So besonders lustig ist es nicht, wenn einem in Litauen das Auto geklaut wird - und das kommt nicht so selten vor (was durch Aussagen des Auswärtigen Amtes und letztlich auch durch das Informationsblatt der litauischen Polizei bestätigt wird).
Dabei spielt es keine Rolle, ob das Auto gegen Diebstahl versichert ist oder nicht.

Das Verhalten der Polizei uns gegenüber kann als "desinteressiert" vorsichtig umschrieben werden. Eine tolle Dreistigkeit der Polizei in Klaipeda ist es denn auch, eine "Parkgebühr" zu fordern.
Die übelste Erfahrung war aber das, was im Zusammenhang mit der Beinahe-Rückführung geschah. Es ist schon dreist, was Leute so machen, wenn sie eine große räumliche Distanz zwischen sich und ihren Opfern haben. Das wird eben schamlos ausgenutzt. Einges scheint auf eine mir völlig fremde Art zu denken hinzuweisen.

Hin und wieder werde ich von Freunden und Bekannten gefragt, ob es etwas Neues vom alten Auto gibt - ich habe die Geschichte für mich abgeschlossen.

Zur allgemeinen Überraschung erhalte ich im Juli 2002 wieder Post vom GDV. Mitteilung: mein Auto wurde gefunden! Als Kontaktadresse erhalte ich nun die Anschrift einer Agentur des HUK-Verbandes in Riga. Leider keine E-Mail-Adresse aber immerhin neben der Postanschrift eine Fax-Nummer. Also schnell gefaxt und geschrieben: Was ist passiert? In welchem Zustand ist das Auto? Was sollte ich unternehmen?
Ein paar Tage später dann eine Antwort per E-Mail: "Unser Buero hat heute Ihr Schreiben erhalten. Lt. vorlaeufiger Information steht das Fahrzeug auf der Deponie gegen Bezahlung ca. ein Jahr. Wir werden ueber unseren Vertreter in Litauen genaeus Datum erfahren sowie das Fahrzeug fotografieren und besichtigen und alle Information ueber technischen Zustand des Fahrzeugs Ihnen mitteilen, um Sie entgueltige Entscheidung fassen koennten."
Toll - letztes jahr war es nur gegen Bezahlung angeboten worden, ein Foto zu bekommen - und hat dann doch nicht geklappt. Mich interessiert der aktuell Zustand des Autos brennend. Einen Tag später kommt eine neue Mail: "hiermit schicken wir Ihnen Foto vom Fahrzeug. Laut Information vom zustaendigen Polizeibeamten steht das Fahrzeug seit dem Maerz 2001 sichergestellt. Das Fahrzeug hat verfaelschte Fahrgestellnummer, Km-Stand ca. 333000, es gibt tehnische Probleme mit dem Motor . Der Wert derartiges Fahrzeugs in Litauen , bereits verzollt , im guten Zustand ist ca.1500-1800,- EUR. Beruecksichtift erforderliche Verzollung fuer Litauen ( ca. 500,- EUR) , verfaelschte Fahrgestelltnummer , sowie die Deponiekosten, die auch Kaeufer bezahlen muss, es koennte um Ueberweisung auf Ihr Konto 300-400,- EUR fuer Fahrzeug handeln."
Jetzt bekomme ich auch ein Bild! Es stimmt mich doch etwas traurig - das Auto sieht einfach noch toll aus! Nun ist weder von einem fehlenden Rad, noch von einem Getriebeschaden oder von einer vollkommen verunstalteten Motorhaube die Rede - zu sehen ist davon auch nichts. Ob ich wirklich jetzt 300 bis 400 EUR für das Auto bekomme?
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Affäre weiter entwickeln wird.

Passat KI GG 33

Kleines Zitat aus dem Internet: "Nach Angaben von Major Viktor Sachwatal, der fuer die Bekaempfung von Autodiebstahl in der lettischen Hauptstadt Riga zustaendig ist, "hat das (illegale) Automobilgeschaeft den Profit von Drogengeschaeften erreicht." In Estland werden gestohlene Automobile aus Skandinavien verschoben, in Lettland und Litauen die aus dem westlichen Europa. "Mit kleinen und alten Maschinen geben wir uns nicht ab", sagt Alexander Djomin, Koordinator des HUK-Verbandes in Riga. "Das Baltikum ist Transitgebiet. Von hier geht die Reise weiter nach Russland, in dei Ukraine, nach Kasachstan." Von den vielen in Riga gemeldeten Automobilen auslaendischer Herkunft schaetzt Sachwatalow die Haelfte als gestohlen ein."
http://muhu.cs.helsinki.fi/E-LIST/1994/94_12/1994_00_16_23_55_14_0200

31. Oktober 2002

Zwei Jahre, zwei Monate und zwei Wochen nach dem dreisten Diebstahl In Klaipeda scheint die "endlose Geschichte" doch ein Ende gefunden zu haben.
Auf meinem Koto geht das Geld ein!


VW PASSAT EUR 400,00 LESS OUR CHARGES
UKIOLT
AZELIS ARVYDASPASILAICIU 11
87, VILNIUS, LITHUANIA
UEBERWEISUNG


Nun weiß ich auch, was das für eine Einrichtung ist, die mir kostenlos, beharrlich und zuverlässig diesen Dienst erwiesen hat:
Unsere Firma ist in der Rueckfuehrung der gestohlenen Fahrzeuge duer die
deutschen und skandinavischen Versicherungen bereit 9 Jahre taetig. Wir
leiten die Hilfe hauptsaechlich der deutschen Versicherungen. Die
Privatpersonen, deren Fahrzeuge nicht versichert ist, wenden sich an uns
selten , da wie wir denken nich ganz vertrauen uns.
Das WWW ist ja eine fast unerschöpfliche Quelle für Informationen aller Art, so habe ich jetzt auch eine Vermutung, weshalb der Herr Kazimieras Motieka so ungeniert und für meine Begriffe unverschämt ohne Gegenleistung einen überaus lohnenden Griff in meine Geldbörse machen konnte:
der Mann war einst Vize-Präsident von Litauen und hatte am ersten Oktober 1991 sogar eine Audienz beim Dalai Lama. Solche Stellung verleiht wohl eine Form von Immunität, die zu solcher Form von Dreistigkeit verleitet.


Damit dürfte das Kapitel Passat KI-GG 33 wohl abgeschlossen sein.

Wenn es noch etwas zu vermelden gibt, zum Beispiel Amerkungen von Lesern, so werde ich die von Zeit zu Zeit anfügen.
18.3.2005 gegen 19:00 Uhr - Autbahn bei Helmstedt - wir sind unterwegs zur Buchmesse in Leipzig. Der Verkehr ist wie Verkehr auf Autobahnen so ist: mal schnell mal Stop_and_Go. Die beiden rechten Spuren für LKWs und Gespanne, links mehr PKWs. Plötzlich wird bei Tempo 150 mal wieder heftigst vor uns gebremst. Klar bremsen wir auch, kommen mit gut 7 meter Abstand zum nächsten Fahrzeug zum Stehen. Etwas seitlich versetzt - so kann ein weniger geistesgegenwärtiger Hintermannn eventuell noch etwas an uns vorbeiziehen. Leider aber ist der Hintermann ganz und gar nicht geistesgegenwärtig. Es kracht heftig. Kurze Sichtung der Schäden und wir fahren auf den Standstreifen. Nach einer guten Stunde kommt dann die Polizei. Sie muss erst die Unfälle ein paar hundert Meter hinter uns aufnehmen. Wir haben inzwischen immerhin festgestellt, dass in beiden Fahrzeugen alle Insassen die Sache unbeschadet überstanden haben. Das ist bei geschätzten 70 km/h die der Kontrahend noch fuhr als er in uns krachte (Werkstattauskunft: seien Sie froh, dass Ihr Auto eine Anhängekupplung hat!) doch sehr erfreulich.
Die Polizei nimmt den Unfall auf und knöpft unserem Unfallgegner erst einmal 30 EUR ab - Unfallschuld und -ursache somit ganz eindeutig. Da die linken Rückleuchten bei uns ihren Dienst nicht mehr tun und die Lust an direkter Weiterfahrt sehr eingeschränkt ist, suchen wir uns ein kleines Hotel in dem wir die einzigen Gäste sind. Am nächsten Morgen in die Werkstatt - die freundliche Auskunft: Totalschaden. Mit einem nagelneuen Golf 5 mit wenigen 100 km auf dem Zähler geht es weiter nach Leipzig.
Auf der Rückreise noch mal den Passat besuchen und leerräumen. Radio ausbauen, AHK mitnehmen etc etc.
Das Verhandeln mit der Versicherung geht einfach und schnell. Es gibt ein Gutachten der Dekra, eine Liste mit Kaufinteressenten für das Wrack und sehr bald einen Scheck. Auch die Verhandlung mit dem Käufer geht fix.
Nun muss nur noch ein anderes Auto her. Noch am Abend der Rückkehr nach Kiel im Internet gesucht, Umkreis 100 km. Drei passende Fahrzeuge sind dabei - Opel, Peugeot und ........ VW Passat.
Am nächsten Morgen Kontakt mit den Händlern, der Passat-Anbieter ist der bessere Verhandlungspartner. Also einen Chauffeur organisieren und nach Wentorf bei Hamburg gefahren. Auto gesehen, Probefahrt gemacht, etwas verhandelt, 500 EUR Nachlass bekommen, Gebrauchtwagen-Garantie etc, dann: Kurzzeitkennzeichen (liegt schon bereit) und der Wagen fährt in seine neue Heimat.
Nun also noch anmelden. Einen Versuch ist es ja wert: wir haben seit fast 5 Jahren ja noch die Nummernschilder liegen, die eigentlich mal den in Litauen geklauten Passat schmücken sollten. Siehe da: die Nummer ist noch (sprich: wieder) frei!
So haben wir mit etwas über 2000 EUR Zuzahlung einen deutlich neueren, deutlich besser ausgestatteten, sehr gepflegten Passat TDI. Möge er uns bis über 500.000 km gute Dienste tun, so wie es schon bei seinen Vorgängern geplant war.
Der alte 94er Passat nach dem Unfall

Der neue 96er passat
(Stand 27.08.2005)